Das zweite Quartett entstand 2006, nach einer meiner Konzertreisen durch Zentralasien. Ich empfinde meine Kompositionen unter anderem als eine Möglichkeit, mir nahestehenden Menschen von den Eindrücken meiner musikalischen Reisen zu berichten (Lion Feuchtwanger variierend: Musik für meine Freunde). In diesem Fall haben mich Sufimelodien aus Tadschikistan und Usbekistan inspiriert ( Sufismus ist die Mystik im Islam). Diesen östlichen Themen habe ich die Beschleunigung unseres westlichen Lebens gegenübergestellt. So ist der erste Teil der Komposition ein stetiges Schnellerwerden, das auf eine Art von Katastrophe zuläuft. Diese habe ich nicht nur im sprachgebräuchlichen Sinne aufgefasst, als ein schreckliches Ereignis, sondern vor allem im etymologischen: als eine Umkehr, eine Wendung. Ich habe versucht, mir musikalisch vorzustellen, wie diese Utopie aussehen, beziehungsweise klingen könnte.